So funktioniert die HRV-Messung
Die HRV-Messung beruht auf einer mathematischen Analyse der Schlag-zu-Schlag-Veränderungen normaler Herzschläge bzw. genauer: der RR-Abstände im EKG (die R-Zacke entspricht dem maximalen positiven Ausschlag eines Herzschlags) über einen definierten Zeitraum. Normalerweise erfolgen die herkömmlichen Messungen in Ruhe oder während einer Aktivität, und werden danach analysiert und ausgewertet. Dies kann mit einer Kurzzeitmessung in Ruhe über 5 Minuten, einem ein-minütigen RSA Atemtest oder einer 24 stündigen Langzeitmessung erfolgen.
Thematischer Hintergrund
Waage Sympathikus-Parasympathikus
Eine gute Herzfrequenzvariabilität ist Ausdruck einer funktionierenden Anpassungsfähigkeit. Umgekehrt wächst das Risiko für Krankheiten, wenn sich das vegetative Nervensystem nicht mehr ausreichend an äußere und innere Belastungen anpassen kann.
Der Sympathikus ist der Teil des vegetativen Nervensystems, welcher für Leistung, Kraft und Flucht verantwortlich ist.
Der Parasympathikus ist der andere Teil des vegetativen Nervensystems, der für Ruhe, Erholung und Erneuerung während der Nacht verantwortlich ist.
In einer akuten Stresssituation überwiegt der Sympathikus gegenüber dem Parasympathikus - wir sind sozusagen "auf der Flucht": der Blutdruck und der Puls gehen hoch, wir schwitzen, wir schlafen schlecht, die Verdauung leidet. Auf Dauer werden wir krank. Die HRV-Analyse ermöglicht die frühzeitige Erkennung von stressbedingten Gesundheitsstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so dass eine Therapie rechtzeitig durchgeführt werden kann
Ablauf & Technik
EKG-Aufzeichnung beim HRV-Scan
Während der Messung atmen Sie nach einem genau vorgegebenen Atemrhythmus, um den Parasympathikus gezielt zu stimulieren. Ein funktionierender Parasympathikus stimmt den Herzschlag auf den Takt der Atmung ein. Mittels komplexer mathematischer Algorithmen kann nun die Stärke der „inneren Bremse” aus den im EKG sichtbaren Schwankungen der Herzschläge berechnet werden.
Dabei werden wichtige Einflussfaktoren wie das Alter automatisch berücksichtigt. Der HRV-Scan dauert nur wenige Minuten, ist nicht belastend und nicht invasiv. Das dem HRV-Scan zugrundeliegende Verfahren wurde von deutschen Medizinern in jahrelanger Forschung entwickelt und immer weiter verbessert
Ergebnisse & Fazit
Das Messergebnis
Durch die HRV-Messverfahren können Sie in wenigen Minuten tiefe Einblicke in das autonome Nervensystem und die Stressverarbeitungskapazität gewinnen.
Abgleiche mit hinterlegten Normwerten und anschauliche Grafiken erleichtern das Verständnis und schaffen eine gute Basis für Ihre weitere Interaktion.
Die Messung bestimmt den aktuellen Zustand des Parasympathikus (der inneren „Bremse“), der verantwortlich für Regeneration und Erholung ist.
Die Eigenschaften „Flexibilität“, „Tonus“ und „Dynamik“ beschreiben die drei Komponenten der „inneren Bremse“. ?